
Der Humanist ERASMUS DISEDERIUS VON ROTTERDAM (1465-1536) erkannte, geleitet von SOKRATES´ These „… Am meisten lernt der, der gerne lernt…“, folgerichtig und konsequent weitergedacht, „man lernt aber gerne von denjenigen, die man lieb hat.“ wesentliche und unverzichtbare Elemente des menschlichen Lernens: Kommunikation-Motivation-Emotion-Interaktion.
In allen Kulturen sind diese Lernmodulatoren anzutreffen. Sie haben über tausenden von Jahren wesentlich zur Etablierung sozialer Normen und daraus resultierend, ethischen Grundsätzen (Moral) beigetragen, in Zeiten, als man an Computer und e-learning noch gar nicht dachte, und Lehren und Lernen unmissverständlich als eine zutiefst menschliche Angelegenheit angesehen wurde. In unserer heutigen, nach wie vor stark meritokratisch ausgerichteten Wissensgesellschaft (vgl. hiezu die Diskussion um PISA) erschweren Leitgedanken wie Spezialisierung, Effizienz oder Ökonomie oftmals den Blick für Zusammenhänge und fächerübergreifendes Lernen. Dieses gilt auch für das Thema Nachhaltigkeit.
Doch gerade Kinder und Jugendliche zeigen ein starkes Interesse an der Vermittlung von Wissen und daraus erwachsend Kompetenzen für nachhaltiges Handeln und fordern dieses zunehmend ein. Mit dem Erwerb dieser Kompetenzen werden sie aber auch erst befähigt, Ihre Umwelt und ihr Leben nachhaltig gestalten und verändern zu können. Das fachliche Wissen führt vielmehr erst dann zum Können, wenn die Lernenden eine Beziehung zwischen dem Wissen und der Realität bzw. den praktischen Bezug erkennen können.
Durch das Projekt CookUOS-Portfolio sollen im Sinne eines interdisziplinären, vernetzten Lernens neue BNE orientierte Unterrichtsstrategien entwickelt werden. Weitere Kompetenzziele, welche durch die aktive Teilnahme an den Kursen gefördert werden, liegen in den thematischen Schwerpunkten Sozialkompetenz, Umweltkompetenz, Kompetenzen in den Wissensfeldern Ernährung und Konsum. Gemäß der vom Nationalkomitee der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) spezifizierten Teilkompetenzen, sind für das CookUOS von Bedeutung:
- Kochen und Essen als fördernde soziale Interaktion und kulturelles Gut erkennen sowie als Beitrag zur Überwindung von sozialer Benachteiligung erkennen
- Zu erkennen, dass Genuss und verantwortungsvolles Ernährungshandeln sich nicht ausschließen
- Kochen und Essen als aktiven Beitrag einer kulturellen und religiösen Integration zu erkennen
- Maßnahmen für ein differenzierteres Konsum- und Ernährungsverhalten (inkl. Distanz zu Drogen- und Suchtmittelgebrauch) initiieren können
- Ernährung und Nahrungszubereitung als gesellschaftliches und gesundheitsrelevantes Handlungsfeld erkennen, Bewusstsein für ausgewogene Ernährung und Bewegung fördern
- Die Vielfalt des Angebotes an Nahrungsmitteln zu erkennen und deren Gleichwertigkeit unabhängig vom Preis
- Bewusstsein für nachhaltige Ressourcenschonung und die Bedeutung von regionalen und saisonalen Angeboten von Lebensmitteln erkennen können und dabei Zusammenhänge zwischen Klima und Ernährung erkennen können
- Wertschätzung von Nahrungsmitteln und in der Folge einen rationalen Umgang damit erschließen und die Fähigkeit Nahrung, Herstellung, Zubereitung einer philosophischen und ethischen und soziokulturellen Reflexion unterziehen zu können
- Anwendung von wissenschaftlichen Grundlagen für Ernährung und Nahrungszubereitung
- Zusammenhänge und Wechselwirkungen von Ernährung – Bewegung – Wohlbefinden und Gesundheit erkennen können
- Nahrungszubereitung und Ernährung als gesundheitsfördernde und präventive Aktivität einordnen können (Salutogeneseansatz) und Ernährung in den Kontext Schülergesundheit, Lehrgesundheit, „Gesunde Schule“ bringen können
- Selber einen Beitrag zur Gesundheitsbildung und Nachhaltigkeit leisten können
- Freude an dem Thema Ernährung und Kochen und der Weitergabe dieses Wissens zu haben
- Motivierung von Zielgruppen und Multiplikatoren in den verschiedenen Handlungsorten initiieren können und Motivation zur Wissensvermittlung in der Gesellschaft