
Zentraler Gedanke von CookUOS ist es, die Themenkomplexe Ernährung, Nahrungszubereitung, salutogenetischer Ansatz von Gesundheit (WULFHORST, 2006) und Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen und Konsumverhalten in einem Setting zu vereinen. In diesem recht komplexen Lern- und Handlungsfeld sollen sowohl theoretisches Wissen auf universitärem, wissenschaftlichem Niveau vermittelt werden als auch der Erwerb von sog. „Life-Skills“ unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse der Neurobiologie über ein hirngerechtes Lernen (SPITZER, 2006) unter Beteiligung möglichst vieler Sinnesmodalitäten, welches dieses positiv unterstützen.
So weckt der „Kommunikationsraum Küche“ bei Feiern, die bildreichen Erinnerungen und Assoziationen die mit Essen und Wohlgerüchen in Verbindung gebracht werden. Zudem bietet wohl kaum eine andere Handlung vielfältigere Verknüpfungsmöglichkeiten als die Zubereitung und das Einnehmen einer gemeinsamen Mahlzeit.
Anders als in den herkömmlichen Kochshows mit reinem Unterhaltungswert, sollen in diesem Portfolio, unter aktiver Einbeziehung der Seminarteilnehmer, primär Bildungsinhalte im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung interprofessionell vermittelt werden, welche durch die anschließende praktische Übung einen autopoietischen Lernprozess (KOHLBERG, 2012) initiieren und die aktive Bereitschaft fördern, das Erlernte später als Multiplikatoren in die berufliche Tätigkeit und in die Gestaltung von Lebenswelten einfließen zu lassen.
Dabei stehen Gestaltungskompetenz und Stärkung der persönlichen, aktiven Einstellung zu Gesundheit und Nachhaltigkeit im Fokus und nicht der erhobene Zeigefinger der darauf hinweist was schlecht ist oder krank macht. Das Projekt soll ebenfalls dahingehend motivieren, zu erfahren, wie man Gesundheit selber nachhaltig, positiv beeinflussen kann. (WULFHORST & HURRELMANN, 2009). Dieses soll durchgängig für alle Schulformen geschehen. Impulse für die kommunalen, gesundheits- und nachhaltigkeitsorientierten Lebensstile von Morgen sollen aus diesem partizipativen Ansatz entwickelt werden. Aus der Region – Für die Region – In der Region – Mit der Region sind Kernelemente der Angebote.
Ein innovativer Aspekt ist die transdisziplinäre Einbeziehung von regionalen Lernorten, Institutionen und Einrichtungen der Gesundheitsversorgung mit gezielter Information und Kommunikation in die Öffentlichkeit im Sinne von Citizen Science.
Neben der Bekanntmachung des Projektes zum Zwecke der Information und Verbreitung in der Öffentlichkeit mittels Broschüren, soll über eine Internetseite eine Plattform zum Informationsaustausch und zur Anwerbung von Projektpartnern bereitgestellt werden.
Die Aktionstage (z.B. CookUOS Nachhaltigkeitstag oder die wissenschaftliche Vorlesung im Stile einer Koch-Show „Thomas hoch 3 – »Wissenschaft schmackhaft gemacht«) dienen dazu, die Leitgedanken des Projekts der breiten Öffentlich zugänglich zu machen und gerade den Dialog und Kooperationen in der Region und über diese hinaus zu fördern.
Durch das Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das Projekt mittlerweile weit über die Grenzen von Osnabrück hinaus, national wie auch international, als innovatives Format „Made in Osnabrück“ bekannt.
Auf der IdeenExpo 2015 und 2017 in Hannover konnte das Team mit seinen 9-tägigen Workshops Schülerinnen und Schülern über das Medium Kochen die MINT-Berufe und Gesundheitsbildung schmackhaft machen und Vertreter aus dem Land Niedersachsen und der Stadt Osnabrück begeistern.
Es besteht die Möglichkeit aber auch der Wunsch, dieses Konzept bzw. Derivate davon auf andere Schulformen oder Einrichtungen zum Zwecke der Weiterverbreitung oder – entwicklung abzuleiten und zu transferieren. (Modellcharakter)


